Im Juni 2006 wurde das Büro Dr.-Ing. Fischer Consult gemeinsam mit dem ATELIER ESSER mit der Erstellung einer Studie für die Errichtung der Sportplatzanlage Niederkassel "Sportpark Süd", beauftragt.
Aufgabenstellung war die Überprüfung und Optimierung der Lageanordnung von drei Sportplätzen, eines Vereinsheimes für 2 Vereine, der Freifläche für eine Dreifachturnhalle, einem Zelt- sowie einem Bolzplatz, einer Parkplatzanlage in Bezug auf Topographie, Andienung und Bau der Maßnahme in 2-3 Bauabschnitten. Bei der Studie wurden die geltenden Sportstättenrichtlinien und DIN-Normen berücksichtigt.
Im Anschluss an die Studie wurden beide Büros mit der Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung für die vorgestellte Platzanordnung beauftragt.
Die Sportplatzanlage sollte auf einer Ackerfläche errichtet werden. Insgesamt sollte bei der Errichtung ein Massenausgleich ermöglicht werden, um die Kosten zu minimieren aber gleichzeitig eine optimale Höhenausnutzung und Geländegestaltung zu erreichen. Aufgrund der vorliegenden Bodenverhältnisse war eine Verbesserung des Unterbaus mit Kalk vorgesehen, um seine Standfestigkeit zu erhöhen und die Versickerungseigenschaften zu verbessern.
Beschreibung der Sportanlagen
Die Sportanlage sollte insgesamt aus drei Großspielfeldern bestehen.
Das Hauptspielfeld hat eine Nettospielfläche (Normspielfläche) von 105 x 68 m (Bruttospielfläche 109 x 72 m mit 2 m Auflaufzonen gem. DIN 18035-7 aufweisen. Ergänzt wurde das Spielfeld zuzüglich der Segmentbereiche um eine 400m Rundlaufbahn mit 4 Einzelbahnen zuzüglich 2 Einzelbahnen auf einer Längsseite für Sprintdisziplinen. Dies entspricht einer Sportanlage Kampfbahn Typ C und ermöglicht das Training der wesentlichen Leichtathletikdisziplinen durch Leichtathletikvereine und Schulen.
Die Nettospielgröße des einen bzw. beider zusätzlichen Großspielfelder entspricht dem des Hauptspielfeldes. Hier betragen die Auslaufzonen an den Kopfseiten aufgrund der fehlenden Segmente jedoch 4 m (Bruttospielfläche 113 x 72 m).
Die höhenmäßige Festlegung sollte so erfolgen, dass ein Massenausgleich erfolgt.
Auf gleichem Höhenniveau sollte ein 2 geschossiges Vereinsheim errichtet werden. Auf der westlichen Seite des Hauptplatzes wurde zentral eine Tribünenanlage mit Sitzstufen (4 Reihen) mit ca. 300 Stehplätzen errichtet.
Für alle drei Plätze waren Beleuchtungsanlagen vorgesehen. Die Ausleuchtung des Hauptspielfeldes entspricht der Beleuchtungsklasse II mit einer Stärke von 200 LUX.
Die Nebenfelder erhielten eine Ausleuchtung mit einer verminderten Stärke von 150 LUX.
Die Einfriedung der Gesamtanlage erfolgte auf den Grenzen mit einem 2 m hohen Zaun. Eine weitere Abgrenzung des Platzes zum Westen hin erfolgte durch eine Anwallung mit überschüssigem Erdaushub. Zur Absicherung des rückwärtigen Raumes wurden an den Kopfseiten der Nebenfelder Ballfangzäune errichtet.
Am Südwestlichen Rand des Grundstückes wurde der Zugang zum Sportplatzgelände über eine neu errichtete Parkplatzanlage erstellt. Die Parkplatzanlage sollte auch mit Bussen befahren werden können und bietet Stellplätze für ca. 200 Pkw.
Hinsichtlich der Ausgestaltung der Spielfläche des Sportplatzes wurden die "Planungsgrundlagen für Sport- und Freizeitanlagen des Bundesinstituts für Sportwissenschaft", Schriftenreihe Sport- und Freizeit zur Bemessung der Anlagen der Planung hinterlegt.
Planungsgrundlage waren die DIN 18035 Teil 1 "Sportplätze, Planung und Abmessungen", Die entsprechenden Teile dieser DIN, den Sportplatzbelag betreffend sowie die "Empfehlungen zur Bestandssicherung und zur Kosteneinsparung bei der Unterhaltung und beim Bau von Sportstätten", herausgegeben von der Sportministerkonferenz der Länder im Deutschen Städte- und Gemeindebund.
Als Spielflächenbelag wurde beim Platz Typ C und bei beiden Plätzen Typ D ein Sand-Gummi-Granulat-verfüllter Kunstrasen vorgesehen. Zur Entwässerung der Sportplätze war eine Flächendrainage vorgesehen. Die Entwässerung der umlaufenden Wege erfolgte nach Genehmigung durch die Untere Wasserbehörde UWB direkt ins Grün. Die Bepflanzung der Gesamtanlage erfolgte pflege- und bewässerungsextensiv, um auch hier den Unterhaltungsaufwand möglichst gering zu halten. Aufgrund der Ausbildung der Zugangssituation zum Sportplatz kann sowohl dieser als auch das Vereinsheim mit Rettungsfahrzeugen sowie mit Pflege- und Wartungsfahrzeugen erreicht werden.
Für die Gestaltung der Segmente für Leichtathletikdisziplinen (mit den Ausnahmen Speer-, Diskus- und Hammerwurf) und zur Nutzung als Trainingsfeld für Schulen sind folgende Anlagen in das westliche und östliche Segment integriert worden:
- Hochsprunganlage mit zentralem Anlauffeld (Tartan), bis zu 2 Sprunganlagen gleichzeitig nutzbar
- Alternativ als Basketball Court mit fahrbaren Körben nutzbar (Normfeld 15 x 28 m)
- 2 Volleyballfelder
- Weitsprunganlage mit drei Anlaufbahnen. Zwei Bahnen Weitsprung, eine Bahn Dreisprung
Die Leichtathletik-Disziplinen Speer, Hammer und Diskus lassen sich auf dem Bolzplatz ausüben.